Geben Sie unten Ihre E-Mail-Adresse ein, um unseren Newsletter zu abonnieren:
Do we know you ?
Yes
ZURÜCK

Kauen in verschiedenen Lebensabschnitten

von Orehab Minds
27. July 2020

Wenn wir geboren werden sind wir zahnlos, aber schon bald beginnen die ersten Zähne durchzubrechen und die Funktionen kommen mehr und mehr in Gange. Wir zeigen Ihnen, ob es Unterschiede im funktionellen Ablauf im Vergleich zu Kindern und Erwachsenen gibt und wie sich diese auswirken.

Kauen und Kauleistung in bestimmten Lebensabschnitten

Der Kauvorgang stellt während der gesamten Lebenszeit eine große funktionelle Anforderung an das stomatognathische System [1].  Deswegen ist es auch in jedem Alter wichtig, zu wissen, ob die Funktionen gut oder eingeschränkt sind. So kann von Anfang an Vorsorge betrieben werden und Mangelerscheinungen oder Krankheiten vermieden werden. Der Zahnarzt Ihres Vertrauens kann zusammen mit dem Kauleistungstest CHEW von Orehab Minds frühzeitig erkennen, wenn etwas nicht stimmen sollte und rechtzeitig darauf reagieren. 

Kinder kauen anders als Erwachsene

Das Kauen ist neben Atmen und Fortbewegung eine der häufigsten rhythmischen Verhaltensweisen von Säugetieren. Beim Kauprozess der Menschen wird die Nahrung zugleich zerkleinert und befeuchtet. Das Kauen hat einen erheblichen Einfluss auf die Gesundheit des Menschen [2]. 

 

Die Kaumuster von Kindern mit Milchgebiss sind gekennzeichnet durch breite laterale Bewegungen zur Arbeitsseite beim Öffnen und einem eher nach innen gerichteten Pfad während der Schließphase des Kauzyklus [3; 4].  

Bei Erwachsenen sind im Gegensatz dazu andere Kaubewegungen zu beobachten. Die Öffnungsbewegung erfolgt mehr oder weniger in der Mediansagittalebene.  

 

Die Schließbewegung ist durch eine weite Lateralbewegung zur Arbeitsseite hin gekennzeichnet. Die Schließbahnen der Molaren (großen Backenzähne) auf der Arbeitsseite bewegen sich aus retrusiver Richtung hin zur Interkuspidationsposition. [3; 4].  

 

Beim Erwachsenen nähern sich die Molaren auf der Arbeitsseite der Interkuspidationsposition aus einer retrusiven, inferioren (von unten) und lateralen (seitlich) Position an. Die Höcker der Molaren bewegen sich daher nach vorn, nach oben und in Richtung Mitte [5].  

 

Bei Kindern erfolgt die Annäherung an die Interkuspidationsposition direkt aus einer mehr oder weniger zentral geöffneten Unterkieferposition. Die Bewegungen der Molarhöcker auf der Arbeitsseite und der Nicht-Arbeitsseite folgen sowohl bei Kind als auch beim Erwachsen unterschiedlichen Bahnen. Eine reine Scharnierbewegung während des Kauens ist weder bei Erwachsenen noch bei Kindern zu beobachten.

Einfluss von Nahrungseigenschaften und persönlichen Merkmalen

Es existieren analoge und digitale Verfahren, um auf Basis von Registrierungen der Bewegungsmuster der Kiefergelenke, des Unterkiefers und der Zähne funktionelle Bewegungen  darzustellen [6]. 

 

Die Eigenschaften der Nahrung wie zum Beispiel Härte, Plastizität, Elastizität und Größe haben einen direkten Einfluss auf das Eingangssignal im zentralen Nervensystem. Alter, Geschlecht und Zustand des Gebisses sind vorliegende Faktoren. All diese können die Kausequenz beeinflussen [7].  

 

Andererseits ist der Einfluss des Alters möglicherweise nicht so ausgeprägt wie zunächst angenommen. Die Anzahl der zum Zermahlen einer standardisierten Nahrungseinheit benötigten Kauzyklen steigt mit zunehmendem Alter an, doch die Fähigkeit zur individuellen Anpassung an die Nahrungseigenschaften bleibt auch bei älteren Personen bestehen [68]. 

 

Der Autor kam zu folgenden Schlüssen:  

 

„Obwohl wir keinen direkten Vergleich zu anderen Bewegungsapparaten ziehen können, scheint es so zu sein, dass das mastikatorische System relativ gut erhalten bleibt, solange Menschen ihre Zähne haben. Dies ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass dieser Bewegungsapparat täglich benutzt wird, selbst bei Menschen, die bereits Schwierigkeiten mit dem Gehen haben. Außerdem wächst der Enthusiasmus für diese Art der Bewegung in der Regel mit zunehmendem Alter“ [8]. 

 

 

Bleiben Sie gesund! 

 

Ihr Orehab Minds-Team

 

 

1 Woda A et al.   Adaptation of healthy mastication to factors pertaining to the individual

or to the food Physiology&Behavior 89; 28-35 (2006) 

 

2 Geissler CA, Bates JF   The nutritional effects of tooth loss AmJClinNutr 39; 478-489 (1984) 

 

3 Gibbs CH et al.   Comparison of typical chewing patterns in normal children and adults 1982 JADA 105; 33–422. Desmet, PMA and Hekkert, P Framework of product experience. International Journal of Design Vol.1 No.1 200 (2007) 

 

4 Julien KC et al. Normal masticatory performance in young adults and children ArchOralBiol 41; 69-75 (1996) 

 

5 Gibbs CH et al.   Chewing movements in relation to border movements 

at the first molar JProthDent 46(3); 308–321 (1981) 

 

6 Gibbs CH et al   Occlusal forces during chewing – Influences of biting strength and food consistency JProsthDent 46(5); 561-567 (1981)

 

7 Pereira LJ et al   Mastication and swallowing: influence of fluid addition to

foods 2007 JApplOralSci 15(1); 55-60

 

8 Peyron M-A et al   Influence of Age on adaptability of human mastication JNeurophys 92; 773-779 (2004) 

Anmelden
Passwort vergessen?
noch keinen Account?
Jetzt registrieren
Registrieren


Persönliche Daten