Kauen und Zivilisationskrankheiten

Die Fähigkeit des Kauorgans, Nahrung zu zerkleinern und für den Verdauungsprozess aufzubereiten, hat direkten Einfluss auf vitale Funktionen des Körpers und somit auf den generellen Gesundheitszustand des Menschen. Zahnverlust und die reduzierte Fähigkeit zu Kauen haben signifikant negative Effekte auf Ernährungsstatus, Gesundheit, gastrointestinale Störungen und Verdauung [1]. Zusammen mit Ihrem Zahnarzt/Ihrer Zahnärztin und Orehab Minds haben Sie die Möglichkeit regelmäßig mit dem Kaufunktionstest CHEW zu prüfen, ob Ihre Kauleistung noch in Ordnung ist. Wie dies genau funktioniert erfahren Sie hier.

Zivilisationserkrankungen entstehen durch einen vom modernen Menschen geprägten Lebensstil, der so - aus Sicht der Evolution – keinesfalls vorgesehen war: wenig Bewegung, ungesunde Nahrungskomponenten, Zunahme an Stress-Faktoren inklusive Reizüberflutung [3]. 

Die Ernährung ist ein Bindeglied in der Beziehung zwischen oralen und systemischen Erkrankungen. Eine Literaturstudie [6] zeigt die aktuellen Erkenntnisse zu diesem Thema auf. Verminderte Bezahnung kann zu Gewichtsveränderungen beitragen, besonders im höheren Alter. 

Falsche Ernährung, vielfältiger beruflicher und privater Stress sowie Bewegungsmangel wurden als die wesentlichen Verursacher vieler nicht-infektiöser Zivilisationserkrankungen identifiziert. Dazu zählen: 

- Herz-Kreislauferkrankungen 

- Diabetes 

- Bluthochdruck 

- Übergewicht 

- Gicht 

- Osteoporose 

- Verhaltensstörungen und psychiatrische Erkrankungen [2]. 

Die Erhaltung der Gesundheit ist eng mit Ernährung verknüpft. Der tägliche Apfel, der den Arzt fernhält, wird frühzeitig den Kindern, oft bereits im Vorschulalter, vermittelt. Richtige Ernährung wird in vielen Richtlinien von Fachgesellschaften als wesentliche therapeutische bzw. prophylaktische Säule genannt. Das Kauen ist neben dem Atemvorgang und der Fortbewegung eine der häufigsten rhythmischen motorischen Vorgänge bei Menschen [4].  

Der moderne Mensch beschränkt sich jedoch nicht auf die Nahrungsaufnahme, vielmehr wird sehr viel Wert auf die damit verbundenen Aspekte Lebensgefühl, soziale Interaktionen und Lebensqualität gelegt. Der Genuss des Riechens, Schmeckens und Kauens von Speisen, wenn möglich in Gesellschaft, ist ein Teil des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Auch im beruflichen Umfeld ist ein Zusammenfinden zu einem gemeinsamen Essen oft mit einem Start zu etwas oder einem erfolgreichen Abschluss, aber auch mit einem wesentlichen Meilenstein, verknüpft. Trotzdem boomt die Nahrungsergänzungsindustrie, die Suche nach innovativen und präzisen Ernährungskonzepten [5]. 

Gesunde Nahrungsmittel gelten jedoch als wesentlicher und entscheidender Faktor bei der Vorbeugung von chronischen Erkrankungen. Auch viele therapeutische Strategien beinhalten eine ausgewogene, vitaminreiche und ballaststoffreiche Ernährung. Selten wird jedoch darauf geachtet, ob der betroffene Patient oder die betroffene Patientin die Nahrung überhaupt ausreichend kauen kann. Die Kaufunktion wird einfach vorausgesetzt. Es wird oft nicht bemerkt, dass die Kaufunktion bereits stark reduziert ist. Dabei gibt es viele Hinweise wie z.B.  

·         eine bevorzugte Kauseite 

·         ein Weglassen bestimmter Nahrungsmittel 

·         eine geänderte Auswahl von Speisen 

·         Unbehagen bei gemeinsamen Essen oder bei Restaurantbesuchen 

·         unerklärlicher Gewichtsverlust bzw. Gewichtszunahme. 

Die Auswirkungen von Zahnersatz auf den Ernährungsstatus sind noch nicht völlig geklärt: Prothesen scheinen die Ernährungsqualität in gewisser Weise zu verbessern, können aber fehlende natürliche Zähne nicht völlig ersetzen [7]. 

Fazit: 

Auch der moderne Mensch benötigt eine gute Kaufunktion, um sicherzustellen, dass er ausreichend Nährstoffe zur Gesunderhaltung des Körpers bekommt. Deswegen ist es wichtig ein Auge auf diese Funktion zu haben und regelmäßig überprüfen zu lassen. Mit dem Kaufunktionstest CHEW kann die Kaufunktion mühelos kontrolliert werden. Suchen Sie einfach in unserem Zahnarztfinder nach einem Zahnarzt oder einer Zahnärztin in Ihrer Nähe, die den Kaufunktionstest CHEW anbiete.

Bleiben Sie gesund! 

Ihr Orehab Minds-Team 

_{1 Geissler CA, Bates JF   The nutritional effects of tooth loss AmJClinNutr 39; 478-489 (1984)} 

_{2 Kopp W How Western Diet And Lifestyle Drive The Pandemic Of Obesity And Civilization Diseases. Diabetes Metab Syndr Obes. 12:2221–2236 (2019)} 

_{3 Werdecker L, Esch T Stress und Gesundheit. Gesundheitswissenschaften. Springer, Berlin, Heidelberg. 347-359 (2019)} 

_{4 Okayasu I et al New animal model for studying mastication in oral motor disorders JDentRes 82 (4); 318-321(2003)} 

_{5 de Toro-Martín J et al. Precision Nutrition: A Review of Personalized Nutritional Approaches for the Prevention and Management of Metabolic Syndrome. Nutrients; 9 (8) 913 (2017)} 

_{6 Ritchie CS et al. Nutrition as a mediator in the relation between oral and systemic disease: associations between specific measures of adult oral health and nutrition outcomes CritRevOralBiolMed 13; 3; 291-300 (2002)} 

_{7 Müller, F. und Nitschke, I. Mundgesundheit, Zahnstatus und Ernährung im Alter. Z Gerontol Geriatr 38, 334–341 (2005)}