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Shared Decision Making: Erfolgschancen therapeutischer Maßnahmen erhöhen Teil 1/3

Shared Decision Making trägt zum medizinischen Erfolg bei

von Orehab Minds
18. June 2020

Shared Decision-Making: Erfolgschancen therapeutischer Maßnahmen erhöhen 

Die Wichtigkeit von Shared Decision-Making ergibt sich daraus, dass entscheidungsrelevante Informationen auch wirklich ausgetauscht werden. [1] 

 

Das Bürgerliche Gesetzbuch mit dem Patientenrechtegesetz besagt, dass der Behandler dem Patienten gegenüber verpflichtet ist, diesen über alle Belange aufzuklären und zu informieren. Das fängt bei der Diagnose an, geht über die Erläuterung eines eventuellen Krankheitsverlaufes bis hin zu der Darstellung von Therapieansätzen und dessen Vor- und Nachteilen. [4] Dazu bedarf es ein von beiden Seiten aktiv geführtes Gespräch.
 

Was ist Shared Decision Making?

Shared Decision Making ist eine Form der Kommunikation zwischen Arzt und Patient. [1]

Shared Decision Making kann die Erfolgschancen einer Behandlung erhöhen. Zu diesem Thema wurde eine Studie [2] durchgeführt und bei der Bertelsmann Stiftung veröffentlicht. Basis der Analyse waren verschiedene Erhebungen des Gesund­heitsmonitors, die in den Jahren 2001 bis 2012 durchgeführt wurden und enthielten Stichprobengrößen zwischen 1500 und 1800 Befragten. Diese scheinen zunächst klein, sind aber repräsentativ. [2] 

 

Folgende Fragestellungen wurden bearbeitet: 

  • Welche Wünsche haben die Patienten bezüglich einer partizipativen Entscheidungsfindung? (Teil 1)
  • Wie sehen die Einflussfaktoren auf unterschiedliche Patienten¬wünsche für die Beteiligung an Behandlungsentscheidungen aus? (Hiermit beschäftigen wir uns in Teil 2: Unterschiedliche PatientInnenwünsche.)
  • Ist Shared Decision Making heute für die Mehrzahl der Patienten normal und eine selbstverständliche Erfahrung und wie sieht dies bei Patienten mit chronischer Erkrankung aus?
    (Dies erfahren Sie in Teil 3.)
  • Welche positiven oder negativen Erfahrungen machten Patienten mit Shared Decision Making? [2]

Welche Wünsche haben die Patientinnen und Patienten bezüglich partizipativer Entscheidungsfindung?

Um herauszufinden, wie die Patientenwünsche aussehen, wurden erstmals 2001 und das letzte Mal im Herbst des Jahres 2012 Befragung vorgenommen. Folgende Optionen wurden aufgeführt und sollten beantwortet werden: 

 

1. “Mein Hausarzt sollte mich auf dem Laufenden halten, aber im Allgemeinen sollte er entscheiden, wie er mich am besten behan­delt.” 

 

2. “Mein Hausarzt sollte die verschiedenen Behandlungsmöglichkei­ten mit mir diskutieren und wir würden dann zu einer gemeinsa­men Entscheidung kommen.” 

 

3. “Mein Hausarzt sollte mir die verschiedenen Behandlungsmög­lichkeiten und das Für und Wider erläutern und dann würde ich selber entscheiden, was zu tun ist.” 

 

4. “Nichts von alledem.” 

 

In der folgenden Tabelle sehen Sie, wie sich die Ergebnisse darstellen: 

Unterschiedliche PatientInnenwünsche zu Shared Decision Making im Wandel.

Was wünschen sich die PatientInnen?

Mehr als die Hälfte der Befragten (55%) wünschen sich eine gemeinsame Entscheidungsfindung. Für das paternalistische Modell (Arzt/Ärztin entscheidet allein) entschieden nur 23 Prozent. Ganz autonom zu entscheiden (Eigenentscheidung des Patienten/der Patientin) wollen 18 Prozent. Der Rest der Befragten (zwischen 3 und 5 Prozent) kann sich nicht entscheiden.  

 

Im Gesundheitsmonitor wurden in insgesamt drei Befragungen (zweimal 2007, einmal 2012) unterschiedliche Facetten des Konzepts zur Entscheidungsbeteiligung angesprochen. Dazu wurde den TeilnehmerInnen zuvor die Ausgangssituation deutlich dargestellt – auch um klar zu machen, dass nicht jeder Routinebesuch beim Arzt/bei der Ärztin nach Shared Decision Making verlangt. 

Was wurde gefragt?

»Man weiß heute, dass es bei vielen Gesundheitsbeschwerden und Erkrankungen nicht nur eine, sondern verschiedene Möglichkeiten der Therapie gibt. Diese unterscheiden sich jedoch hinsichtlich der Risiken und Verträglichkeit, der Erfolgsaussichten oder der nötigen persönlichen Anstrengungen. Einmal angenommen, Sie hätten solche Gesundheitsbeschwerden und es gäbe verschiedene Therapiemöglichkeiten. Würden Sie sich in dieser Situation wünschen, dass …?«

Vorgegeben wurden acht Rahmenbedingungen oder Verhaltensoptionen. Vergleicht man die Erhebungsjahre 2007 und 2012 sieht man nur moderate Unterschiede der geäußerten Wünsche. Die Prozentwerte unterscheiden sich zwar etwas geringfügig, doch ist die Rangfolge der Optionen in den beiden Erhebungsjahren fast gleich. [2] 

 

Ärztinnen und Ärzte sollten mehr informieren

Die Wünsche nach ausführlicher Information von Ärztin oder Arzt über die verschiedenen Therapie-Optionen und ein Eingehen auf Fragen und Bedenken stehen bei über der Hälfte der Befragten und repräsentativ für die Bevölkerung weit oben. Aus den Studien geht hervor, dass Patienten durch dieses Vorgehen deutlich öfter auf die Empfehlungen Ihrer Ärzte hören und somit eine größere Erfolgschance der Therapie besteht. Das Digital Report Portfolio von Orehab Minds gibt Ihnen die Möglichkeit, Ihren Patienten genau das anzubieten. 

 

Wollen Sie mehr zu dem Thema Shared Decision Making erfahren? Dann lesen Sie gleich in unserem zweiten Teil über die Hintergründe der unterschiedlichen PatientInnenwünsche und in unsererm dritten Teil, ob die partizipative Entscheidungsfindung schon selbstverständlich ist!

 

[1] Stiftung Gesundheitswissen: Auf Augenhöhe mit dem Arzt? (7.02.2018)

 

[2] Braun B & Marstedt G.: Partizipative Entscheidungsfindung beim Arzt. Anspruch und Wirklichkeit. 2012.

 

[3] Boston Consulting Group. Vital Signs Update: The E-Health Patient Paradox. BCG Focus, 20.05.2001.

 

[4] Bundesgesetzblatt: Gesetz zur Verbesserung der Rechte von Patientinnen und Patienten. Vom 20. Februar 2013. Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil I Nr. 9, ausgegeben zu Bonn am 25. Februar 2013.

 

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