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Haben Sie eine bevorzugte Kauseite?

von Orehab Minds

Vieles dreht sich um Symmetrie in unserem Leben. So auch in unserem Körper. Einige Funktionen laufen nur gepaart. Andere Funktionen gehen auch alleine, ohne dass es Beeinträchtigungen gibt. Wie ist das beim Kauorgan? Ist es möglich einseitig zu kauen? Und wie ist Einseitigkeit beim Kauen und eine bevorzugte Seite überhaupt zu bewerten? Wir klären auf.

 

Eine gut funktionierende Kaufunktion leistet einen erheblichen Beitrag für die allgemeine Gesundheit. Ein funktionierender Kauapparat sorgt für mehr Lebensqualität. Der Kaufunktionstest CHEW von Orehab Minds hilft Ihnen und Ihrem Zahnarzt/Ihrer Zahnärztin dabei dafür Sorge zu tragen, dass ihre Mundgesundheit lange erhalten wird. Deswegen ist es wichtig regelmäßig zur Vorsorge zu gehen, auf sich zu achten und sich zu informieren.

Ist der Mensch symmetrisch?

Der Mensch ist – bei oberflächlicher Betrachtung – ein symmetrisches Wesen. Der Halte- und Stützapparat zeigt – natürlich sehr vereinfacht ausgedrückt – eine Spiegelung der beiden Seiten. Arme und Beine gehen jeweils rechts und links vom Körper ab. Das Gesicht ist „symmetrisch“ und wird durch die meist doch vorhandenen leichten Asymmetrien erst attraktiv für den Betrachter.

 

Das Gehirn ist aus zwei anatomisch symmetrischen Hälften aufgebaut. Die Zahnreihen sind im Idealfall rechts und links identisch. Zwei Augen, zwei Ohren, zwei Nasenhöhlen zeigen die Symmetrie mancher Sinne an.

Das Herz links, die Leber rechts

Im Inneren des Körpers wird die Übereinstimmung zu rechts-links jedoch aufgehoben – die Organe sind oft nur einmal angelegt, und liegen auch nicht in der zentralen Achse (mittig), sondern deutlich zur Seite verschoben. Das Herz nach links, die Leber nach rechts. Der Magen-Darm-Trakt schlängelt sich durch den Köper, einmal rechts, einmal links, dann auch mal zentral. Paarweise angelegte Organe wiederum zeigen nur teilweise Symmetrie wie z.B. die Nieren. Sie können durchaus von der Größe unterschiedlich sein. So wie auch die rechte und linke Lunge. Aus dem Bauschema des menschlichen Körpers ist also keine einheitliche Architektur bzw. Hinweis auf die Funktionalität (einseitig, beidseitig) zu erkennen.

Verschiedenen Präferenzen

Ebenso unterschiedlich ist die Bevorzugung einer Seite, die bei der Hand, beim Fuß, beim Sehen und beim Hören in unterschiedlicher Häufigkeit auftritt. Bei der Hand haben 77% der Menschen eine bevorzugte Seite. Beim Fuß, sowie dem Sehen und Hören sind es 50% der Menschen.

 

Es stellt sich daher die Frage, ob Kauen zu den symmetrischen oder asymmetrischen Funktionen des Körpers gehört.

Ist Kauen eine symmetrische oder asymmetrische Funktion?

Eine Kauseitenpräferenz (bevorzugte Kauseite) wird oft vom Menschen gar nicht so sehr wahrgenommen. Erst bei direktem Nachfragen durch Zahnärztinnen und Zahnärzte erkennt der Patient diese einseitige Funktionsweise.

 

Erkennbare Gründe sind:

  • fehlende Zähne auf einer Seite
  • Zahnschmerzen bzw. empfindliche Zähne auf einer Seite
  • Schmerzen in der Kaumuskulatur bzw. im Kiefergelenk

Oft ist eine Ursache aber nicht eindeutig festzustellen – und natürlich stellt sich die Frage, ob es – wie bei der Händigkeit – nicht auch im Kauorgan eine festgelegte Kauseite gibt.

 

Könnte etwa eine Kauseitenpräferenz mit unterschiedlichen funktionellen und haltungsbedingten Faktoren in Verbindung stehen? In Bezug auf die Händigkeit kann dies verneint werden. Auch die Literatur sagt: Es gibt keine eindeutigen Zusammenhänge zwischen Kauseitenpräferenz und Händigkeit. Bevorzugte Kauseiten (rechts, links, beidseits) treten bei Rechtshändern genauso auf wie bei Linkshändern [1].

Welche Zusammenhänge von Kaupräferenz gilt es zu bedenken?

Immerhin 45% der Probanden von Studien gaben an, eine Kauseite zu bevorzugen.

  • 65 % bevorzugen die rechte Seite
  • Frauen scheint häufiger bewusst zu sein, dass sie einseitig kauen
  • Kauseitenpräferenzen treten häufiger bei Erwachsenen zwischen 40 und 69 Jahren auf
  • Gute Qualität prothetischer Versorgung zeigt deutliche Zusammenhänge zum Erhalt einer beidseitigen Kaufunktion [3].
  • Festsitzende prothetische Versorgungen sind weniger häufig mit eine Kauseitenpräferenz kombiniert als abnehmbare prothetischen Lösungen

Dabei ist bemerkenswert, dass bei Totalprothesenträgern das beidseitige Kauen oft erhalten bleibt.

Eine kranio-mandibulären Dysfunktion beeinflusst die Kaupräferenz

Es zeigt sich allerdings, dass Patienten mit Symptomen einer kranio-mandibulären Dysfunktion öfters eine Seite beim Kauen bevorzugen. Dies scheint bereits in einem frühen Stadium dieser Dysfunktion (CMD) aufzutreten. Es kann also sein, dass die Bevorzugung einer Kauseite auf die Entwicklung einer kranio-mandibulären Dysfunktion hindeutet und eine exakte Untersuchung der Ursachen erfolgen sollte [2]. Kinder mit kariesbefallenen Milchzähnen zum Beispiel bevorzugen wesentlich häufiger eine Kauseite als Kinder mit kariesfreien Milchzähnen [5].

Woran erkennt man eine Kauseitenpräferenz?

Die Kauseitenpräferenz kann oft bereits am ersten Kauzyklus erkannt werden – jene Seite, die für die ersten Kaubewegung verwendet wird, ist auch mit hoher Wahrscheinlichkeit jene, die insgesamt bevorzugt verwendet wird [4].

Fazit:

 

Aus diesen Informationen kann abgeleitet werden, dass der intraorale Status, welcher beim Menschen grundsätzlich symmetrisch angelegt ist, dann zu einer einseitigen Kaufunktion führt, wenn die Symmetrie aus bestimmten Gründen nicht mehr gegeben ist. Wenn Sie Ihre Kaufunktion überprüfen lassen möchten, dann empfehlen wir Ihnen den Kaufunktionstest CHEW. In unserem Zahnarztfinder finden Sie Zahnärztinnen und Zahnärzte, die Ihnen den CHEW-Test anbieten. Machen Sie sich noch heute einen Termin aus!

 

Bleiben Sie gesund!

Ihr Orehab Minds-Team

 

 

 

1. ÖZKAN, Y et al. The Relationship between Handedness and Chewing Side. Archives of Dentistry and Oral Health V1. I2: 1 (2018)

 

2. Tandetzki, J Entwicklung eines Praxisnahen Tests zur Messung von Kaueffizienz am Patienten Masterthese Department for Interdisziplinary Dentristry and Technologie At the University of Continuing Education Krems (2011)

 

3. Diernberger, S  et al.:  Self-reported  chewing side  preference  and  its  associations  with  occlusal,  temporomandibular  and prosthodontic  factors:  results  from  the  population-based  Study  of  Health  in Pomerania (SHIP-0). J Oral Rehabil 35(8): 613-620 (2008)

 

4. Zamanlu, M et al. :  Chewing  side  preference  in  first  and  all  mastication  cycles  for hatd and soft morsels. Int J Clin Exp Med; 5(4): 326-331 (2012)

 

5. Mc  Donnell, ST  et al.: Chewing side  preferences  in  children.  J  Oral  Rehabil; 31(9): 855-60 (2004)

 

 

 

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